29 Oktober 2012

Stauraumspülung



Stauraumspülung: Schlammberge und Flachwasserzonen

aus News 2012  ÖKF (Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschut


..es tut weh, sehr weh, wenn wir uns an Großvaters Erzählungen erinnern: „Früher,... als es noch sehr wenige Wasserkraftwerke gab, hatten wir Fische in Massen,...als wir zum Baden in die Mur gingen, mussten wir bei den Schotterbänken aufpassen, dass wir die Fische nicht zertreten,...aber mit jedem weiteren Kraftwerk wurden immer weniger,...!" Stimmt uns das nicht nachdenklich und traurig zugleich?

In diesem Videospot sehen sie, wie leichtfertig mit unseren Ressourcen und Fischen umgegangen wird. Ach ja, Sie haben all das nicht gewusst?
Wie sollten Sie auch, wenn die Presse nie darüber berichtet.
„DARF IN ÖSTERREICH NICHT KRITISCH ÜBER WASSERKRAFT BERICHTET WERDEN?"

Bislang gab es für solch Fischsterben keine Konsequenzen. Warum nur? Jeder Normalbürger, der seine Gülle in einen  Bach leert und nur ein einziges Tier dabei zu Schaden kommt, wird als „Unmensch" hingestellt und verurteilt.
Jeder sollte sich trauen, unangenehme Wahrheiten an- und auszusprechen!
Also bitte weitersagen und verteilen!!!
Mit traurigen Grüßen und Fluss Frei!
Franz Keppel (Huchenfranz) 


Hier geht es weiter: Was ist eine Stauraumspülüng und was bewirkt Sie?



 

Stauraumspülung 

bezeichnet eine Methode zur Befreiung des Stauraumes eines Laufkraftwerks oder Speicherkraftwerks von Ablagerungen wie zum Beispiel Faulschlamm, welche sich dort durch den fehlenden Geschiebetransport bilden. Bei einer Stauraumspülung werden entweder die Wehrklappen eines Wasserkraftwerks oder die Grundablässe geöffnet. Die Ablagerungen im Stauraum werden dadurch in das Unterwasser des Kraftwerks ausgespült. Stauraumspülungen ziehen massive ökologische Probleme, wie etwa Fischsterben, Habitatsverlust oder Trübungsschäden mit sich und werden an fast allen Lauf- und Speicherkraftwerken durchgeführt.
Bei Stauraumspülungen werden in erster Linie nur die feinen Faulschlämme und Sande mobilisiert und ausgespült, da diese Fraktionen sich im Bereich der Staumauer ansammeln. Das grobe Geschiebe hingegen lagert sich in der Stauwurzel des Sees ab. Der Abtransport dieser, für die Sohlenstabilisierung und zur Schaffung natürlicher Strukturen (beispielsweise Laichplätze) wichtigen Geschiebefraktionen erfolgt nur in einem sehr geringen Ausmaß. Der Großteil des Schotters und der Kiese bleibt in den Stauräumen liegen und fehlt im untenliegenden Flusslauf. Dadurch gräbt sich der Fluss unterhalb des Kraftwerkes weiter in sein Flussbett ein und bewirkt ein Absinken des Grundwasserspiegels.
Stauraumspülungen gehen einher mit sehr schnellem Trockenfallen von Flachwasserzonen im Oberwasser des Kraftwerkes. Dort verenden große Mengen an Fischen aller Arten und restlos alle Jungfische, die sich ausschließlich in den strömungsgeschützen Seichtwasserbereichen aufhalten, qualvoll im Schlamm. Fische, die an den Staubereich angepasst sind, werden mit dem mobilisierten Schlamm ins Unterwasser gespült, wo sich eine tödliche Schwebstoffkonzentration (bis zu einigen hundert Kilogramm pro Kubikmeter) unter gleichzeitiger Sauerstoffzehrung bildet.
Während der Stauraumspülung bewirken Tonnen an Faulschlämmen im Unterwasser eine enorme Erhöhung der normalen Schwebstoffkonzentration bei gleichzeitiger Sauerstoffzehrung. Alle aquatischen Organismen werden dadurch massiv geschädigt, für viele ist diese Situation letal. Ausfall ganzer Jahrgänge an Jungfischen und die Abdrift vieler Arten sehr weit flussabwärts, gehen einher mit dauerhaftem Verlust an Lebensraum durch massive Schlammablagerungen in Buchten und Kehrwassern und der Versiegelung des lebensnotwendigen Kieslückensystems, das auch für die Selbstreinigungskraft eines Flusses verantwortlich ist. Die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden sind dabei sehr hoch und finanziell nicht auszugleichen.
Eine besondere Bedeutung bekommen Stauraumspülungen im Zusammenhang mit Stauketten. Die verwesenden Ablagerungen werden dabei vom Stauraum eines Kraftwerkes in den Stauraum des Nächsten gespült. So summieren sich die ausgespülten Ablagerungen von Kraftwerk zu Kraftwerk genauso wie ihre negativen ökologischen Folgen. Stauraumspülungen an Stauketten gehen fast immer mit einer kompletten ökologischen Vernichtung des betroffenen Gewässers einher.


3 Kommentare:

  1. Hallo, wer sich das angesehen hat kann sich auch vorstellen welche Auswirkungen das hat. So etwas in kleinerer Art hatten wir ja auch als eine Spülung der Talsperre Obermaubach stattfand. Es daure sehr lange bis sich wieder alles regeneriert hat.Wie muss es in Österreich an die Nerven gehen wenn man schon jetzt weiß: in einigen Jahren wird wieder gespült.

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  2. In Österreich wird von den Energieversorgern der 100%ige Ausbau der Wasserkraft gefordert.Die biologische Vielfalt, die Fischerei, die Qualität des Wassers u.v.m. werden dadurch zerstört. Das ist der Preis für "saubere, erneuerbare Energie aus Wasserkraft!!!" Siehe dazu weitere Videos vom Huchenfranz
    http://www.youtube.com/user/Huchenfranz/featured

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  3. Hallo Anonym,
    hier wird europäisches Recht total missachtet und ignoriert. Es gilt einfach nur der Wasserwirtschaft nicht zu widersprechen um so die Lobby für die nächsten Wahlen nicht zu verlieren. Eigentlich müßte in Brüssel der entsprechende Schritt getan werden. Wo ist unsere Lobby und wo sind unsere Vetreter (Verbände) ???

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