06 Januar 2012

Die Fischtreppe Schwalm-Hariksee


 Barrierefrei in den Hariksee


Aus RP online vom 17.03.2011
Niederkrüchten
VON JOCHEN SMETS - zuletzt aktualisiert: 17.03.2011


Niederkrüchten (RP) Zwischen Wegberg und Atlantik hat der Aal bald freie Bahn. An der Mühlrather Mühle entsteht eine Fischtreppe. Dort informierten sich Vertreter deutscher und niederländischer Wasser-, Naturschutz- und Fischereiverbände.
An der Mühlrather Mühle wird derzeit das höchste Wehr an der Schwalm mit einer Umgehung für die Fische versehen. Die können ab Ende April über 24 kleine Becken in den Hariksee und zurück gelangen. RP-Foto: Franz-Heinrich Busch
An der Mühlrather Mühle wird derzeit das höchste Wehr an der Schwalm mit einer Umgehung für die Fische versehen. Die können ab Ende April über 24 kleine Becken in den Hariksee und zurück gelangen. RP-Foto: Franz-Heinrich Busch

Für Aal, Brasse, Barbe und Co. ist die Mühlrather Mühle Endstation. 2,30 Meter liegen hier zwischen der Schwalm und dem Hariksee. Für Fische ist das Stauwehr der Mühle ein unüberwindbares Hindernis. Aber nicht mehr lange: Ende April wird der Schwalmverband hier eine Fischtreppe eröffnen, sozusagen eine Umgehungsstraße für Flossentiere.

Ähnliche Maßnahmen hat der Verband in den letzten zehn Jahren erfolgreich an der Brempter Mühle, der Brüggener Mühle, der Borner Mühle und der Lüttelforster Mühle durchgeführt. Gerade für den Aal wird mit der Umgehung an der Mühlrather Mühle das letzte Hindernis zwischen den Schwalm-Quellgewässern bei Wegberg und den Laichgründen in der Sargassosee zwischen Florida und den Bermuda-Inseln beseitigt. Denn dorthin wandern die Tiere um zu laichen.

Der Bau der Fischtreppe an der Mühlrather Mühle kostet 300 000 Euro. 80 Prozent davon stellt das Land NRW zur Verfügung. 20 Prozent steuern die im Schwalmverband organisierten Anliegergemeinden bei. Auf niederländischer Seite hat die Waterschap Peel en Maasvallei auch alle Wanderhindernisse in der Schwalm beseitigt. An der Maas wurden ebenso Anlagen realisiert.

Und von dort starten die Jungtiere zu ihrer langen Reise in die Flüsse und Seen der Kontinente – eben auch in die Schwalm. Die gehört wegen ihrer natürlichen Lebensraumbedingungen zu den bevorzugten Gewässern für die vom Aussterben bedrohte Art. Die Schwalm wurde daher im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie als prioritäres Gewässer zur Wiederansiedlung des Aals bestimmt.


Hier RP-Foto: Franz-Heinrich Busch

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