26 Februar 2013

Wasserkraft an der Rur


Artikel in der AZ über die WKA Rurdorfer Wehr bei Linnich

Trotz des für sein Projekt positiven Urteils des Verwaltungsgerichtes Aachen bleibt Hubert V., privater Investor aus dem Kreis Heinsberg, skeptisch, dass er nach zehn Jahren (!) doch noch eine Genehmigung der Bezirksregierung Köln für den Bau und den Betrieb eines Wasserkraftwerks am Rurdorfer Wehr erhält. 

Dies ist nur ein Ausschnit aus dem genannten Bericht.
Zum gesamten Bericht bitte auf folgenden Link klicken. Artikel in der Aachener-Zeitung

Macht Euch die Mühe und hinterlasst bei der AZ einen entsprechenden Kommentar


Hier nun einige Schreiben und auch Antworten von meinem Mitstreiter R.W.Irmen

Schreiben von RWI an

Oliver Krischer
Mitglied des Bundestages
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Hallo, 
wie Sie wissen hat die Bez. Reg. NRW einen ablehnenden Bescheid erlassen. 
Nun lese ich mit Erstaunen, dass ausgerechnet von Ihrer Seite der Bau des WKWs unterstützt wird. Fakt ist, dass selbst von Betreiben in Auftrag gegebene Studien belegen, dass die Mortalitätsrate bei den auf- und vor allen Dingen absteigenden - auf allen Ebenen geschützter und seltener Arten - immens hoch ist. 
Lt. Untersuchungen des Institutes für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow siehe hierzu Tabelle und auch anderen Institutionen . 
Es kann nicht sein dass spez. von Ihnen immer wieder auf aussterbende oder schützenswerte Arten hingewiesen wird. 
Von den Schützern mit viel persönlichem und auch finanziellem Aufwand verhindert wird dass Arten egal welcher Art weiterhin abnehmen, Sie aber ein Projekt befürworten dass z.B. die Ansiedlung des Lachses i. d. Rur (Eifelrur) und die Durchgängigkei der Gewässer für alle anderen auf einen Auf-und Abstieg angewiesene Arten zunichte macht. 
Speziell Sie, als hiesiger Abgeordneter sollten sich dafür einsetzen dass endlich die Rur wieder zu dem gemacht wird was sie einmal war. 
Ein natürlicher fisch- und artenreiches Gewässer. Sie sollten alle Bemühungen in diese Richtung unterstützen. Sie haben doch die besten Unterlagen zur Verfügung und können ablesen welchen Schaden spez. die Kleinkraftwerke anrichten und wieviel % Anteile sie an der gesamten Energieproduktion "erwirtschaften". 
Das aber ist nur für einen Betreiber interessant weil es stark subventioniert wird. Und das wiederum treibt die Energie-Preise in die Höhe. Ich bin keineswegs jemand der sich erneuerbaren Energien verschließt, bin aber gegen eine Maßnahme die sich 
a.) nicht rechnen lassen (außer für den Betreiber) und 
b.) zuviel Schaden am und im Wasser anrichten. Als Anhang finden Sie einen Beitrag den ich ich gefunden habe. Ich glaube diesen Unterlagen und finde diese Zustände als nicht akzeptabel. Ausserdem haben wir, die BRD, uns verpflichtet die europ. WRR bis 2015 umzusetzen. 
Ich hoffe auf Ihre Einsicht und freue mich über Ihre Antwort. 
Rolf W. Irmen

Hier die erstaunlich schnelle Antwort von Herrn Oliver Krischer

 
Sehr geehrter Herr Irmen, 
herzlichen Dank für Ihr Mail. Ich glaube sehr wohl, dass sich die Produktion von Erneuerbarer Energie durch Wasserkraft und Gewässerschutz in Einklang bringen lässt. 
Keinesfalls sollte noch für Jahre der Zustand am Linnicher Ruhrwehr so bleiben wie er jetzt ist, denn heute kann kein Fisch das Wehr überwinden und der betreffende Rurabschnitt ist extrem naturfern ausbaut. 
Mit dem Bau einer Wasserkraftanlage inkl. funktionieren Fischauf- und -abstieg und Renaturierung wäre der Natur mehr geholfen als weitere jahrelange Gerichtsprozesse, die unweigerlich sind, wenn weiter auf Maximalpositionen beharrt wird. Für eine Konsenslösung setze ich mich schon seit über 10 Jahren, aber leider ist die Bezirksregierung Köln dazu nicht bereit und kann ihre Position dabei nicht einmal fachlich sauber begründen, wie jetzt auch das Gericht bestätigt hat. 
Das ist schade, denn darunter leidet vor allem die Natur, und es wird keine Erneuerbarer Strom produziert. Ich hoffe, das Gerichtsurteil bringt die Behörde zu einem Einsehen. In Linnich könnte eines der im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen verankerten Pilotvorhaben für die Nutzung der Wasserkraft, z. B. mit dem beweglichen Wasserkrafthaus, realisiert werden - ähnlich wie z. B. in Baden-Württemberg an der Kinzig. Warum soll an der Rur in NRW, das nicht möglich sein, was in Baden-Württemberg schon umgesetzt und in den Niederladen an der Maas genehmingt - unter Einhaltung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Ich fände es gut, wenn alle Beteiligten im Sinne der Sache eine solche Lösung unterstützen würden.
Anbei meine Pressemitteilung dazu. 
Mit freundlichen Grüßen 

Oliver Krischer 

Mitglied des Bundestages 
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Platz der Republik 1 
11011 Berlin 
Telefon: 030-227-72058 
Fax: 030-227-76056

weitere Schreiben folgen 


 Ein kritischer Vortrag zum (fischfreundlichen?) Kinzig Kraftwerk.

 Diese neue WKA hat schon mehrere Preise gewonnen, trotzdem ist sie wohl, wie hier zu lesen, nicht das Gelbe vom Ei.

Dazu diesen Beitrag als PDF Datei  vom Landesfischereiverband BW

20 Februar 2013

Weg frei für die geeinte Anglerinteressenvertretung


Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) stimmt Fusion zu: Weg frei für die geeinte Anglerinteressenvertretung 

Der 15. Februar 2013 wird als ein historisches Datum in die Geschichte der Angelfischerei eingehen. Die Delegierten der außerordentlich einberufenen Mitgliederversammlung des VDSF stimmten für die Fusion mit dem Deutschen Anglerverband (DAV) zum Deutschen Angelfischerverband (DAFV).


Die Delegierten des obersten Gremiums des DAV, der Hauptversammlung, stimmten bereits im November vergangenen Jahres bei einer Probeabstimmung für die Verschmelzung. Es ist davon auszugehen, dass auch die am 9. März stattfindende reguläre Hauptversammlung des DAV ihre offizielle Zustimmung erteilen wird. Damit kann dann die Einheit der Anglerinnen und Angler im Deutschen Angelfischerverband noch in diesem Jahr Realität werden.





17 Februar 2013

Geplantes Wasserkraftwerk an der Rur



Ablehnungsbescheid rechtswidrig 



Das VG Aachen hat entschieden, dass die Bezirksregierung Köln erneut prüfen muss, ob das beantragte Wasserkraftwerk am Rurdorfer Wehr bei Linnich genehmigungsfähig ist. 

Das 43 Meter breite Rurdorfer Wehr, Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, ist als Denkmal geschützt. Das Wasser stürzt über drei Meter in die Tiefe, eine Passierbarkeit für Wanderfische ist derzeit nahezu ausgeschlossen. Ein privater Investor beantragte im November 2007 die Erlaubnis, das Wasser der Rur für ein Wasserkraftwerk zu nutzen. Die Bezirksregierung Köln lehnte mit Bescheid vom 30.09.2009 die Genehmigung nach dem WHG ab, weil ein Wasserkraftwerk an dieser Stelle gegen umweltrechtliche Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen verstoße. Die Vorgaben erklärten die Rur im betreffenden Abschnitt zu einem Zielgewässer für Wanderfische, insbesondere Lachse und Aale, daher sei es geboten, die Rur wieder umfassend für Fische durchgängig zu machen. Bloße Fischschutzmaßnahmen des Wasserkraftwerks (Fischtreppen etc.) reichten nicht aus. 

Das VG Aachen hat entschieden, dass der Ablehnungsbescheid vom September 2009 rechtswidrig und deshalb aufzuheben ist. 

Nach Auffassung des VG Aachen hat der Kläger derzeit keinen Anspruch auf die wasserrechtliche Bewilligung. 
Er könne aber verlangen, dass die Bezirksregierung umfassender als bislang prüfe, mit welchen Maßnahmen das Wasserkraftwerk auch den Schutz der Fische gewährleisten könne. Zu welchem Ergebnis eine erneute Prüfung führen werde, sei für das Gericht offen 

  • Gericht/Institution: VG Aachen  
  • Erscheinungsdatum: 15.02.2013 
  • Entscheidungsdatum:15.02.2013 
  • Aktenzeichen:  7 K 1970/09 

 

12 Februar 2013

Wasserkraftanlage Kostheim am Main


An Profit gedacht und schlecht gemacht!



Eine Presseinformation Verband Hessischer Fischer e. V.
 
Eine systematische Langzeitstudie beweist gravierende Funktionsmängel der Fischwanderhilfen am Stauwerk Kostheim am Main.Nun wurde es erstmals bewiesen, was die Experten vom Verband Hessischer Fischer e.V. (VHF) schon immer vermuteten. Fischwanderungshilfen wie Fischtreppen und Turbinenbypässe, selbst nach der aktuell gültigen "guten Praxis", funktionieren nicht. Die von der EU geforderte Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), zu der sich Deutschland bis zum Jahr 2015 verpflichtet hat, ist mit der derzeitigen Technik nicht möglich. Eine im Auftrag des Betreibers der Wasserkraftanlage (WKA) Kostheim am Main angefertigte Langzeitstudie über die Passierbarkeit dieser Anlage zeigt erbarmungslos das Versagen der WKA auf. Selbst bei der günstigsten Betrachtungsweise der Daten werden 30 % der Wanderfische von der Anlage schwer geschädigt oder getötet. Die Forderung die an die Betriebsgenehmigung der Anlage gekoppelt wurde, nämlich eine Schädigungsrate < 10 % für alle Fischarten und Größen wurde selbst im besten Falle um das Dreifache überstiegen. Ein Skandal!!!

Hier die gesamte Pressemitteilung


Folgende Fotos von: Dr. Roland Kuhn und G. Hoff-Schramm


Vom Rechenreiniger getötet per Förderband zum Abfall
Geschädigte Aale
Der Treibgutrechen hält den Turbineneinlauf frei, egal was kommt . . .
Fischfreundlich gedacht aber schlecht gemacht - der Umgehungsbach, rechts im Vordergrund die dunkle Röhrenöffnung als Verbindung zum Main, kein Fisch findet diesen Weg.

05 Februar 2013

Kläranlage Schophoven


Die Kläranlage in Schophoven wird saniert

WVER-Pressemitteilung vom 04.02.2013

Wasserverband Eifel-Rur saniert Kläranlage Schophoven
Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt bei Schophoven in der Gemeinde Inden eine Kläranlage. Diese muss nach fast 30jährigem Betrieb teilweise saniert werden, um den heutigen Anforderungen an ein Klärwerk zu entsprechen.
Von der Sanierung betroffen ist das Rechengebäude, das neu errichtet wird. Im Rechen werden erste Grobstoffe zurückgehalten, die mit dem Abwasser in die Kläranlage gelangen. Ebenso muss eine Gebläsestation mit einem angeschlossenen Niederspannungsraum neu gebaut werden. Über das Gebläse wird in die biologische Reinigungsstufe Luft eingetragen, die von Bakterien veratmet wird, die hier Schmutzstoffe abbauen. In das alte Rechengebäude wird eine Fällmitteldosierstation eingebaut. Das Fällmittel wird zur besseren Entfernung von Phosphor aus dem Abwasser zugegeben. Die Bauarbeiten werden bis Anfang August andauern. Die Kosten belaufen sich auf knapp 670.000 Euro.
Da die Kläranlage abgeschieden liegt, ist durch die Bauarbeiten nicht mit Beeinträchtigungen der Bevölkerung zu rechnen.
Die Anlage wurde in den Jahren 1985 – 1988 von der Gemeinde Inden errichtet und im Jahre 1997 vom WVER übernommen.

03 Februar 2013

6 Millionen Kormorane


6 Millionen Kormorane sind zu viel!

Hier ein Auszug vom Internetauftritt der Zeitschrift Fisch und Fang. Alles weitere ergibt sich aus dem folgenden Bericht. Bitte unterstütz diese Petition!!! Der weiterführende Link befindet sich am Ende des Berichtes. 

 Kormoran-Aktion
Helfen Sie mit – Ihre Unterschrift zählt! Durch die europaweite Überpopulation des Kormorans sind die Fischbestände stark gefährdet. 1.6 Millionen Kormorane fressen 250.000 Tonnen Fisch im Jahr. Daher ist eine Bestandsreduzierung der Kormorane zwingend notwendig. Der Paul Parey Zeitschriftenverlag hat sich deshalb zu einer Gemeinschaftsaktion entschlossen, um ein starkes Zeichen gegen den Fischfeind Nr. 1, den Kormoran, zu setzen. Federführend für die Unterschriftenaktion sind die Anglermagazine FISCH & FANG und RAUBFISCH sowie die Jagdzeitschriften WILD UND HUND und DEUTSCHE JAGD ZEITUNG. Hintergrund der Initiative ist der explodierende Bestand der Kormorane - binnen 40 Jahren von 30.000 auf über eine Million Vögel. Mit dramatischen ökologischen Folgen, denn die schwarzen Tauchjäger töten allein in Westeuropa 240 000 Tonnen Fisch pro Jahr, darunter bedrohte Arten wie Aal und Äsche. Die Unterschriftenliste trägt die Forderung: Unsere Fische schützen - Kormorane jagen. Die Petition richtet sich an die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, um eine europaweite Regulierung der Kormoran-Bestände zu forcieren. 


Hier der Link zur Petition